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Essen & Fasten

Das Geheimnis eines langen Lebens

 

Auszüge wurden von der Webseite: http://www.bildderfrau.de/gesundheit-fitness/das-geheimnis-eines-langen-lebens-d9811.html entnommen

Die Insel der Glückseligkeit liegt auf dem japanischen Archipel Okinawa. Hier leben fünfmal so viele Hundertjährige wie in Deutschland. Und es kommt noch besser: diese Superalten sind kerngesund! Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden sind auf Okinawa Fremdwörter.

 

Ihr Geheimnis, eines langen und glücklichen Lebens, beruht auf fünf Grundsätzen.

·         Ernährung

·         Lebensaufgabe

·         Bewegung

·         Gemeinschaft

·         Spiritualität

1. Ernährung

Lebenslanges Idealgewicht

Hara hachibu ("Füll Dir den Magen nur zu acht (von zehn) Teilen")
Es ist wissenschaftlich erwiesen: eine leichte Unterversorgung mit Kalorien hält die Regeneration des Körpers auf Trab. So halten es auch die Okinawer. Sie essen niemals bis sie nicht mehr können, sondern halten immer ein kleines Plätzchen im Magen frei. Der Sättigungsgrad stellt sich erst nach 20 Minuten ein.


Die Kaloriendichte
Ganz wichtig für eine schlanke Linie bis ins hohe Alter: das Richtige essen und trinken. Die Okinawer unterscheiden schweres und leichtes Essen. Je mehr Kalorien pro Gramm, desto schwerer ist ein Nahrungsmittel. Leichtgewichte sind fast alle Obst- und Gemüsesorten, Tofu und Gemüse- und Hühnerbrühe. Davon kann man essen, so viel man möchte. Schwere Lebensmittel sind Nüsse, Kuchen und Fett (Käse, Öle, usw.). Diese sollten sparsam genossen werden, Verbote gibt es aber nicht in der Okinawa-Küche.

9 goldene Regeln

  • 1. Das richtige Eiweiß: Der Körper benötigt Eiweiß für den Muskelaufbau. Durch den Überkonsum an Fleisch ist der Eiweißkonsum in der westlichen Gesellschaft eher zu hoch. Die Folge: hoher Blutdruck, Arterienverkalkung, usw.. Tofu und Fisch sind gesunde Eiweißlieferanten und wichtige Bestandteile der japanischen Küche. Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte und Nüsse sind ebenfalls reich an Eiweiß. Als Faustregel gilt: pro Kilogramm Körpergewicht braucht ein Erwachsener ca. 0,8 Gramm Eiweiß.
  • 2. Die richtigen Kohlenhydrate:
  • Kohlenhydrate liefern Energie. Gesunde, so genannte komplexe Kohlenhydrate sind in Vollkornprodukten oder Süßkartoffeln enthalten. Einfache Kohlenhydrate, wie sie z.B. in Zucker enthalten sind, heben den Insulinspiegel zwar sehr schnell. Der Effekt: der Körper gewöhnt sich an den schnellen "Kick" und fordert auf lange Sicht immer mehr Insulin, was im schlimmsten Fall zu Diabetes führen kann.
  • 3. Die richtigen Fette:
  • Gesättigte Fette stammen aus tierischen Produkten (Milch, Schmalz, Fleisch) und können den Cholesterinspiegel erhöhen. Ungesättigte Fettsäuren, also pflanzliche Öle hingegen können den Cholesterinspiegel senken und sind gut für die Gefäße. Grundsätzlich gilt: der Organismus braucht 10 Gramm Fett am Tag. Besonders wichtig, da gefäßschützend: Omega-3-Fettsäuren (sind z.B. in Fisch enthalten).
  • 4. Viel Gemüse, Obst und Soja:
  • Pflanzliche Nährstoffe wirken antioxidativ, das heißt sie fangen freie Radikale, die für die Zellalterung verantwortlich sind. Heißt im Klartext: mehr Tofu, Soja, Früchte und Gemüse - weniger Falten, strafferes Bindegewebe und gesunde Organe.
  • 5. Viele Ballaststoffe: Süßkartoffeln, Konjak-Knollen, Soja - das sind traditionelle Bestandteile der Okinawa-Küche. Und diese enthalten kaum Kalorien, machen schnell satt und regen die Verdauung an. Ballaststoffreich sind zum Beispiel auch Bohnen, Sellerie, Kohl, Rettich und Fenchel.

6. Gesund würzen: Salz gibt dem Essen den letzten Pfiff, doch mehr Salz im Blut erhöht das Blutvolumen und der Druck auf die Gefäße steigt. Würzige Alternativen: Chilis, Pfeffer, Kräuter und Pilze.

7. Fast Food und Fertiggerichte meiden: Zu viel Fett, Zucker und Salz machen Fast Food ungesund. Die Devise der Okinawer: je frischer, desto gesünder!

8. Ausreichend trinken: Ob Wasser, Fruchtsaftschorlen oder Jasmin- und Kräutertees - Trinken lässt Pfunde schmelzen.

9. Genießen: Das Wichtigste am Essen ist, dass es schmeckt. Auf Okinawa genießt man langsam und in vollen Zügen.

Weitere Informationen auf der Webseite: http://www.bildderfrau.de/gesundheit-fitness/das-geheimnis-eines-langen-lebens-d9811.html

Buchempfehlung: Von Ulla Rahn-Huber
                                    ISBN: 978-3-86882-010-2
                                    mvg Verlag

Eine weitere Ernährungsweisheit ist: Palleo (essen wie in der Steinzeit)

In den Anfängen der menschlichen Entwicklung war die Beschaffung von Nahrung mit einem hohem körperlichen Aufwand verbunden. Der Homo sapiens sapiens musste lange Wege gehen und seine Beute nicht selten , unter Einsatz seines Lebens, zur Strecke bringen. Dabei wurde er vielleicht nur einmal am Tag satt. Jahrtausende Jahre lebte er ohne Milch und Brot, d. h. diese Nahrungsmittel haben keine urzeitliche Nährwert die auf unsere Organe positiv wirken.

Um gesund zu leben müssen wir nicht in die Steinzeit zurück. Der Urmensch lebte fast ausschließlich von Früchten, Fleisch und Fisch, die er mit einer entsprechendem Energieverbrauch durch körperlichen Einsatz, beschaffen musste. Er war nicht nur Verbraucher von  sondern auch Erzeuger.

Unser Körper und seine Organe haben sich somit seit Urzeiten auf diese Nahrungsmittel und den damit verbunden Energieverbrauch eingestellt

Heute konsumieren wir Nahrungsmittel, die unser Körper zum großen Teil nicht verwerten kann, wir scheiden ungenutzte Nährstoffe wieder aus oder lagern sie als Fett, Zucker, Cholostirien oder anderen Giftstoffen in unserem Körper ab. Hinzu kommt, dass wir für die Beschaffung dieser Nahrungsmittel keinen entsprechenden körperlichen Aufwand benötigen.

Wir können natürlich nicht unseren Nahrungsbedarf über die eigene Jagd abdecken. Wir können unsere Nahrungsprodukte an unserem Bedarf anpassen, indem wir

  1. auf die urzeitlichen Produkte wie: Fleisch, Fisch, Gemüse, Früchte, Pilze und Nüsse die von Tieren mit artgerechter Züchtung und Pflanzen aus biologischen Anbau produziert werden.    ( Milch und Getreiteprodukte oder künstliche Beimengungen sind in dieser Ernährungsweise tabu).
  2. Das wir nur soviel Nahrung zu uns nehmen wie wir durch unseren Grundumsatz bzw. Energieverbrauch benötigen.

   Fazit: Wer viel isst muss sich viel bewegen!


Bauchfett macht krank

Bewusst essen: Stress und Überlastung lassen die meisten Menschen zu Fertiggerichten greifen, hinzu kommt mangelnde Bewegung und schon beginnt der Teufelskreis der Fettsucht. Um zu beurteilen, ob sich der Einzelne noch im Bereich des gesunden Dicken bewegt, richten Mediziner ihr Augenmerk auf die Fettansammlungen in der Bauchregion. Doch auch dünne Menschen können gefährdet sein.

Sichtbares Zeichen für das innere Bauchfett ist der Bauchumfang, man sollte also weniger auf die Waage sehen, sondern viel öfter auf das Maßband. Grundsätzlich gilt: Frauen mit mehr als 88 Zentimeter und Männer mit mehr als 102 Zentimeter Bauchumfang sind stark gefährde

Es gibt zwei Risikogruppen

  • Die Birne
    Beim Birnentyp lagert sich Fett hauptsächlich an Hüfte, Po und den Oberschenkeln ein. Diese Silhouette findet man meist bei Frauen. Wissenschaftler nehmen an, dass diese Fettansammlung dem Energieerhalt für eine Schwangerschaft dient.

  • Der Apfel
    Bei Männern beobacht man eher den Apfeltyp. Bei ihm sammelt sich das Fett hauptsächlich am Rücken, den Seiten und der Bauchhaut an. Ein besonderes Risiko stellt das Fett an den inneren Organen wie Leber, Magen und Darm dar. Dieses innere Bauchfett löst viele negative Stoffwechselvorgänge aus: Es kommt zu Veränderungen des Immunsystems, Entzündungen der Blutgefäße, Arteriosklerose - Herzinfarkt oder Schlaganfall können folgen.


Essen um besser und länger zu leben

Ethisch und natürlich essen

Unter heutigen Bedingungen eine Illusion?

Das Sein ist eins mit dem Essen, argumentierte bereits der Philosoph Ludwig Feuerbach.

Im belgischen Gent hat man in diesem Sinne begonnen anders zu denken. Seit drei Jahren ist hier jeden Donnerstag Veggie-Day. Schulen und Kantinen bieten dann nur vegetarisches Essen. Auch Restaurants haben mitgezogen, begrüßt von der Mehrheit der Bürger. In Bremen ist man dem Beispiel gefolgt und auch andere deutsche Städte diskutieren bereits darüber.

Experten wie der Ökonom Jesko Hirschfeld wissen, dass die Fleischproduktion einen erheblichen Anteil am Klimawandel hat und sich ein wöchentlicher Veggi-Day durchaus rechnen würde. Er sagt: "Wenn alle Menschen in Deutschland mitmachen würden, kämen über ein Jahr sechs bis sieben Millionen Tonnen CO2-Einsparungen zustande. Stellen sie sich vor 1,2 Millionen Autos im Jahr werden gar nicht mehr bewegt, das wäre die Einsparung die man damit hätte."

Hinzu kommt der Verlust an Regenwäldern durch den Sojaanbau für das Kraftfutter der Massentierhaltung. 70 Prozent der CO2-Emissionen durch die Landwirtschaft stammen aus der Fleischproduktion. Dazu kommen bis zu 15.000 Liter Wasserverbrauch pro Kilo Rindfleisch und erhebliche Umweltschäden bei Böden und Gewässern durch Millionen Tonnen Gülle. Eine katastrophale Umweltbilanz. Bei der Pflanzenproduktion wiederum wird es erst problematisch, wenn aus Feldfrüchten Industrienahrung wird.

Weniger Fleisch, mehr regionale Produkte

"Ein besonders extremes Beispiel sind Tiefkühl-Pommes frites", sagt Hirschfeld. "Da werden Kartoffeln erst unter Dampf geschält, geschnitten, blanchiert, getrocknet, vorfrittiert, dann wieder gekühlt und gekühlt transportiert. Das sind mehr als 20 Mal so viele Treibhausgasemissionen, als auf dem Feld entstanden sind. Das Gegenrezept von Experten wie Hirschfeld hört sich einfach an. Nur Naturprodukte aus der Region kaufen, selber kochen und öfter auf Fleisch verzichten.

Aber wir sind süchtig nach Fleisch, Fett und Zucker, denn wir sind evolutionsbiologisch auf kalorienreiche Nahrung fixiert - die in unserer Entwicklungsgeschichte Mangelware war. Die Industrienahrung bietet uns eine Energiedichte, die so in der Natur nicht vorkommt und spart Zeit, das wertvollste Gut der Moderne. Kann Aufklärung je über Biologie triumphieren, über 200 Jahre nach Kants Hoffnung, der Mensch werde sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit befreien?

 

Für unsere Billigware bezahlen andere

Bei Oxfam weiß man, dass Aufklärung den Appetit verdirbt. Erst kürzlich veröffentlichte die Hilfsorganisation eine Studie zur Situation auf den Bananenplantagen in Ecuador. Frank Braßel, von Oxfam Deutschland, war selbst jahrelang vor Ort. Er sagt: "Die Lage der Plantagenarbeiter in Ecuador ist außerordentlich kompliziert. Sie verdienen viel zu geringe Löhne um ihre Familien ernähren zu können und sie sind völlig ungeschützt hochgiftigen Pestiziden ausgesetzt, die oft von Flugzeugen über ihren Arbeitsplätzen, manchmal sogar über ihren Essplätzen abgeworfen werden."

Ein Großteil der in Deutschland verkauften Bananen kommt aus Ecuador. Bananen sind für uns billig, weil andere bezahlen. "Es gibt unter ecuadorianischen Exporteuren folgenden Satz: 'Es gilt der Aldipreis, ein Cent drunter oder ein Cent drüber, aber mehr Spiel ist nicht'. Achtet man darauf, was Bananen bei Aldi oder Lidl kosten, kann man sich vorstellen, wie dramatisch das für viele Anbieter in Ecuador ist", sagt Frank Braßel. Wer sicher gehen will kauft Fairtrade-Produkte.


"Ethisch einkaufen ist nicht einfach"

Wer Fairtrade kauft, erwartet häufig auch Bioprodukte. Aber Faitrade ist keineswegs immer auch BioCarrageen E 407, erlaubt. Auch der Geschmacksverstärker Glutamat gilt als Bio, getarnt als Hefextrakt. Frank Braßel und umgekehrt. Außerdem ist auch das Biosiegel kein Garant für natürlich belassenes Essen. Fast 64.000 Produkte tragen heute das Biosiegel, das zwar für kontrollierten Anbau steht, aber trotzdem knapp 50 verschiedene Zusatzstoffe, wie das umstrittene Verdickungsmittel dazu: "Ethisch einkaufen ist nicht einfach, aber möglich, in dem man auf ein faires Siegel, bzw. ein Ökosiegel setzt. Wir sind jedoch so in eine globalisierte Weltwirtschaft eingewoben, die uns unser Essen präsentiert, dass wir eben auch manchmal danebengreifen."


Daneben greifen können wir auch in der Scheinwelt in des Functional Food. Darunter fallen konstruierte Lebensmittel, die uns als Fitnessmedizin vorgestellt werden. Mit ihnen sollen wir uns gesund essen. Experten warnen bereits vor diesen falschen, gefährlichen Versprechungen. Auch hier gilt wohl was Adorno einst so treffend schrieb: "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen."

Gute Milch von glücklichen Kühen ist eher die Ausnahme als die Regel.

Traumfabrik Essen

Das Märchen vom natürlichen Lebensmittel

 Deutschland ist schön: Satte Weiden, glückliche Tiere und bodenständige Bauern. Unser Essen: Ein Stück gesundes Landleben, hergestellt nach traditionellen Rezepten. Ehrliche Qualität zum ehrlichen Preis? Die Wirklichkeit sieht anders aus.

Die letzten 30 Jahre haben unsere Nahrung mehr verändert als die 10.000 Jahre zuvor. Industrielle Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion haben die Lebensmittel nicht dem Menschen angepasst, sondern den Produktionsprozessen und der Lagerung. Alles ist optimiert für den Maximalprofit. Dafür werden unseren Lebensmitteln mehr als 2000 Substanzen beigemischt, wovon nur 320 per Gesetz als Zusatzstoffe kennzeichnungspflichtig sind

Gleichzeitig ist es verboten, "Lebensmittel unter irreführender Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung in den Verkehr zu bringen" - aber das ist alles Interpretationssache.

Von wertvollen, natürlichen Zutaten

Nur der Name ist bayerisch ...

Die "Original Münchner Weißwurst" suggeriert bayerische Lebensart für Jedermann. Oft stammt allerdings nur der Name aus Bayern. Der Darm kommt aus China, das Kalbsfleisch aus Ungarn, das Schweinefleisch aus Polen und die Petersilie aus Südafrika. Hinzu kommen Geschmacksverstärker, Aromen, Diphosphate und Zitronensäure. Letzere findet sich in vielen Produkten, wird aber nicht aus Zitronen, sondern aus transgenen Schimmelpilzen hergestellt.

Das Problem: Die Weltzitronenernte beträgt rund 120.000 Tonnen. Wir benötigen aber ein Vielfaches, etwa 1,4 Millionen Tonnen Zitronensäure, als Konservierungsstoff für unser Essen. Auch die Ernten anderer Früchte reichen nicht für sämtliche Joghurts, Fruchtsäfte oder Früchtetees. Ein Erdbeerjoghurt enthält meist nur eine halbe Erdbeere. Der Geschmack entsteht durch einen Aromastoff aus einem Holzpilz. Gleiches gilt für die Himbeere, sie gibt es aus Zedernholz. Dafür ist Molke, früher Schweinefutter, heute ein Fitnessgetränk.

Von gutem Geschmack und frischen Farben

Brot und Lachs sind nicht selten künstlich gefärbt.

Geschmack und Inhaltsstoffe gehen in industriellen Fertigungsprozessen meist verloren. Damit uns der Proteinbrei trotzdem schmeckt, gibt es rund 2800 verschiedene Aromastoffe. Dazu kommen gesundheitsschädliche Geschmacksverstärker, wie Glutamat das auf der Verpackung manchmal auch nur Würze heißt, oder Hefeextrakte, die abhängig von der chemischen Konstruktion, nicht unbedingt als Inhaltstoffe angegeben werden müssen, aber trotzdem Glutamat enthalten.

Auch bei der Farbe wird kräftig gemogelt: Billigbrotsorten werden braun eingefärbt, damit sie nahrhaft und nach gesundem Vollkorn aussehen. Vielen Balsamico-Essigen wird künstliches Braun zugesetzt, denn lange lagern ist zu teuer. Und Zuchtlachs ist meist nur rot dank einem Farbstoff im Fischfutter.

Von Backwerk, Käse, Schinken und Vielfalt

Traumfabrik Essen

Das Märchen vom natürlichen Lebensmittel

 

Die letzten 30 Jahre haben unsere Nahrung mehr verändert als die 10.000 Jahre zuvor. Industrielle Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion haben die Lebensmittel nicht dem Menschen angepasst, sondern den Produktionsprozessen und der Lagerung. Alles ist optimiert für den Maximalprofit. Dafür werden unseren Lebensmitteln mehr als 2000 Substanzen beigemischt, wovon nur 320 per Gesetz als Zusatzstoffe kennzeichnungspflichtig sind.


Gleichzeitig ist es verboten, "Lebensmittel unter irreführender Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung in den Verkehr zu bringen" - aber das ist alles Interpretationssache.

 

Von wertvollen, natürlichen Zutaten

Nur der Name ist bayerisch ...

Die "Original Münchner Weißwurst" suggeriert bayerische Lebensart für Jedermann. Oft stammt allerdings nur der Name aus Bayern. Der Darm kommt aus China, das Kalbsfleisch aus Ungarn, das Schweinefleisch aus Polen und die Petersilie aus Südafrika. Hinzu kommen Geschmacksverstärker, Aromen, Diphosphate und Zitronensäure. Letzere findet sich in vielen Produkten, wird aber nicht aus Zitronen, sondern aus transgenen Schimmelpilzen hergestellt.

 

Das Problem: Die Weltzitronenernte beträgt rund 120.000 Tonnen. Wir benötigen aber ein Vielfaches, etwa 1,4 Millionen Tonnen Zitronensäure, als Konservierungsstoff für unser Essen. Auch die Ernten anderer Früchte reichen nicht für sämtliche Joghurts, Fruchtsäfte oder Früchtetees. Ein Erdbeerjoghurt enthält meist nur eine halbe Erdbeere. Der Geschmack entsteht durch einen Aromastoff aus einem Holzpilz. Gleiches gilt für die Himbeere, sie gibt es aus Zedernholz. Dafür ist Molke, früher Schweinefutter, heute ein Fitnessgetränk.

Von gutem Geschmack und frischen Farben

Beschreibung: © colourboxBeschreibung: Lupe

Brot und Lachs sind nicht selten künstlich gefärbt.

Geschmack und Inhaltsstoffe gehen in industriellen Fertigungsprozessen meist verloren. Damit uns der Proteinbrei trotzdem schmeckt, gibt es rund 2800 verschiedene Aromastoffe. Dazu kommen gesundheitsschädliche Geschmacksverstärker, wie Glutamat das auf der Verpackung manchmal auch nur Würze heißt, oder Hefeextrakte, die abhängig von der chemischen Konstruktion, nicht unbedingt als Inhaltstoffe angegeben werden müssen, aber trotzdem Glutamat enthalten.


Auch bei der Farbe wird kräftig gemogelt: Billigbrotsorten werden braun eingefärbt, damit sie nahrhaft und nach gesundem Vollkorn aussehen. Vielen Balsamico-Essigen wird künstliches Braun zugesetzt, denn lange lagern ist zu teuer. Und Zuchtlachs ist meist nur rot dank einem Farbstoff im Fischfutter.

Von Backwerk, Käse, Schinken und Vielfalt

Beschreibung: © dpaBeschreibung: Lupe

Echter oder Analogkäse?

Bäckerhandwerk war einmal: Heute werden Tiefkühlrohlinge verabreitet, die teilweise aus Asien und Osteuropa kommen. Ansonsten hilft ein Chemiecocktail dabei, den Teig für die Verarbeitung anzupassen. Überdeckt wird dies dann mit Aromastoffen, um die Illusion von frischen Backwaren aufrecht zu erhalten. Ähnlich derb ist der Umgang mit Käse und Schinken: Mit Hilfe von Enzymen werden aus minderwertigen Fleischresten Schinken und Schnitzel zusammengeklebt. Der sogenannten Analogkäse entsteht aus einer Masse billiger Pflanzenfette, Aroma- und Farbstoffe. Fertig ist die Käseillusion. Für Laien ist das kaum zu erkennen.


Ein Entkommen ist schwierig: Rund 200.000 verschiedene Lebensmittel warten in den Supermarkregalen auf den Verbraucher. Rund 75 Prozent davon werden industriell hergestellt - von einer Handvoll Lebensmittelkonzerne, die den deutschen Markt beherrschen. Sie präsentieren uns eine Scheinwelt, in der wir kaum unterscheiden können was echt oder falsch ist. Nur unser Körper scheint es zu wissen, denn immer mehr Menschen reagieren mit Krankheit und Übergewicht.

Echter oder Analogkäse?

Bäckerhandwerk war einmal: Heute werden Tiefkühlrohlinge verabreitet, die teilweise aus Asien und Osteuropa kommen. Ansonsten hilft ein Chemiecocktail dabei, den Teig für die Verarbeitung anzupassen. Überdeckt wird dies dann mit Aromastoffen, um die Illusion von frischen Backwaren aufrecht zu erhalten. Ähnlich derb ist der Umgang mit Käse und Schinken: Mit Hilfe von Enzymen werden aus minderwertigen Fleischresten Schinken und Schnitzel zusammengeklebt. Der sogenannten Analogkäse entsteht aus einer Masse billiger Pflanzenfette, Aroma- und Farbstoffe. Fertig ist die Käseillusion. Für Laien ist das kaum zu erkennen.

Ein Entkommen ist schwierig: Rund 200.000 verschiedene Lebensmittel warten in den Supermarkregalen auf den Verbraucher. Rund 75 Prozent davon werden industriell hergestellt - von einer Handvoll Lebensmittelkonzerne, die den deutschen Markt beherrschen. Sie präsentieren uns eine Scheinwelt, in der wir kaum unterscheiden können was echt oder falsch ist. Nur unser Körper scheint es zu wissen, denn immer mehr Menschen reagieren mit Krankheit und Übergewicht.

 

Keime & Co.

Beschreibung: © dpaBeschreibung: Lupe

Immer wieder wird vor allem in Eiern giftiges Dioxin gefunden.

Gefährliches Schlaraffenland

Gesunde Lebensmittel sind nicht selbstverständlich

Die Wenigstens müssen in unserer Wohlstandsgesellschaft Hunger leiden. Es gibt Lebensmittel im Überfluss und zu günstigen Preisen. Doch sind unsere Nahrungsmittel auch gesund? Die Lebensmittelskandale der letzten Jahre haben Substanzen zu Tage gefördert, die im Essen nichts zu suchen haben.

Ein Beispiel sind antibiotikaresistente Keime im Geflügel. Amtliche Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen haben ergeben, dass 96 Prozent der Masthähnchen mit Antibiotika gefüttert werden. Der Grund ist die Massentierhaltung. Wenn ein Tier erkrankt, ist die Möglichkeit der Ansteckung so groß, dass vorbeugend gleich alle geimpft werden. Das kann innerhalb der fünf Wochen bis zur Schlachtung sogar mehrmals passieren. In der Folge entstehen multiresistente Keime, die sich später auf den Menschen übertragen können. Besonders gefürchtet ist der Krankenhauskeim MRSA. Bei infizierten Menschen heilen Wunden sehr schlecht oder gar nicht. In der Europäischen Union rechnet man mit etwa 25.000 Toten jährlich durch antibiotikarestente Keime.


Schadstoffe potenzieren sich

Ein weiteres Beispiel sind Hormone. 2002 wurde das Hormon MPA im Schweinefleisch gefunden. Es wird normalerweise für die Antibabypille hergestellt. Zwar sind Hormonbeigaben im Tierfutter in Europa verboten, aber in anderen Ländern kommen sie immer noch bei der Mast zum Einsatz. Selbst Meeresfische sind häufig hormonbelastet. Die Ursache hierfür sind Schutzlacke an der Außenwand von Schiffen. Für den Menschen kann die unkontrollierte Hormonaufnahme unterschiedliche Folgen haben. Erwiesen ist beispielsweise der Rückgang der Spermiendichte bei europäischen Männern.


Noch in böser Erinnerung ist auch der lebensgefährliche Darmkeim EHEC. Er verursacht mitunter sogar tödliche Durchfallerkrankungen und Nierenversagen. Im Jahr 2011 wurde eine neue Variante des Keims auf verschiedenen Gemüsesorten entdeckt. Der Verursacher war auch hier die industrielle Landwirtschaft: Rinder tragen EHEC-Keime von Natur aus in sich. Ihre Zahl vervielfacht sich jedoch um das 300-fache, wenn die Tiere mit Kraftfutter gemästet werden, um ihre Milchproduktion zu erhöhen. Diese Keime sammeln sich dann wiederum in hoher Konzentration in der Gülle und kommen bei der Düngung auf den Acker. Über das dort angebaute Gemüse gelangt der Erreger dann in die menschliche Nahrungskette.


Dauerskandal Dioxinbealstung

Ein Dauerskandal bleibt das Gift Dioxin. Es gelangt durch Futtermitttel, die mit verseuchten Industriefetten gestreckt sind, in die Landwirtschaft. Regelmäßig wird es deshalb in Fleisch und vor allem in Eiern gefunden. Auch durch Milch und Milchprodukte wird der Verbraucher mit Dioxin versorgt. Fachleute streiten darüber, welche tägliche Dosis noch unbedenklich ist. Eine Ernährung mit viel Fleisch, Fisch und Milchprodukten, aber wenig Obst und Gemüse, führt schnell zu einer höheren Dioxinaufnahme und kann schädlich sein.


In den 1990er Jahren häufen sich die BSE-Fälle und es kommt zur Massenverbrennung von Rindern. BSE und seine mögliche Übertragung auf den Menschen als Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verdarben vielen jeglichen Appetit auf Rindfleisch. Zwar gibt es inzwischen kaum noch BSE-Fälle, dafür macht eine neue Rinderkrankheit die Runde, der Chronische Botulismus. Ob er auf den Menschen übertragbar ist, weiß man noch nicht. Das Fleisch erkrankter Tiere gelangt aber weiterhin unkontrolliert in den Handel.


Außen appetitlich, innen giftig?

Erstaunlich ist, dass es in einer auf Sicherheit fixierten Gesellschaft regelmäßig Hygiene-Skandale gibt. Die Salmonellen im Fleisch und in den Eiern sind wir schon gewohnt. Dass Behörden in einer Großbäckerei jahrelang Mäusekot, Kakerlaken und Mehlwürmer dulden, ohne den Laden zu schließen, zeigt die Verwobenheit von Industrie und Behörden. Auch das Gammelfleisch ist ein Dauerthema. Regelmäßig wird verdorbenes Fleisch umetikettiert oder gesundem Fleisch untergemischt. Fazit: Gesunde Lebensmittel sind leider keine Selbstverständlichkeit. Jeder bekommt seine Portion Gift, ob er will oder nicht.


Dennoch, der Mensch kann das Risiko wenigstens verringern, indem er seinen Speiseplan so abwechslungsreich wie möglich gestaltet. Ansonsten gilt es unsere Lebensmittelkontrollen zu verschärfen. Und die zuständigen Ministerien sollten endlich die Interessen der Verbraucher und nicht die der Nahrungsmittelindustrie vertreten.

 

Quelle: TV- Bericht und Website vom 02/2012 3Sat. www.3sat.de

Fasten reinigt Körper und Geist

Seit über 50 Jahren erforschen Wissenschaftler in Russland, Deutschland und den Vereinigen Staaten eine alternative Heilmethode, das Fasten. Und sie kommen zu erstaunlichen Ergebnissen. 

Russische Forscher haben beispielsweise eine Reihe höchst aufschlussreicher klinischer Studien durchgeführt, die jedoch nur in russischer Sprache veröffentlicht worden und deswegen im Westen weitgehend unbeachtet geblieben sind. Nun räumen junge Biologen der University of Los Angeles mit alten Klischees auf. Mit Hilfe der Molekularbiologie belegen sie die weitreichende Wirkung des Heilfastens. Damit eröffnen sich der Medizin und insbesondere der Krebstherapie ganz neue Perspektiven. Wenn diese Wissenschaftler recht haben, wird die Schulmedizin grundsätzlich umdenken müssen.

 

Quelle: ARTE- Sendung: Fasten und Heilen vom 18.06.2014 


Naturheilkundlicher Newsletter der Habichtswald-Klinik Kassel

ISSN 1611-3624

Ausgabe März 2011

6 Wochen vor Ostern beginnt traditionell die Fastenzeit. 

Viele Menschen entwickeln in dieser Zeit ihre eigene Form des „Fastens“.

Manche verzichten bis Ostern auf Alkohol, manche auf Süßigkeiten, manche auf das Fernsehen. Eine solche Phase der Enthaltsamkeit kann unter ordnungstherapeutischen Aspekten im Kneipp’schen Sinne sehr segensreich sein.

Doch dieser Bericht befasst  sich ausschließlich über die Heilwirkungen beim Heilfasten .

Was ist Heilfasten?

Heilfasten ist ein uraltes medizinisches Heilverfahren. Ursprünglich fasteten Menschen aber nicht aus gesundheitlichen, sondern aus religiösen oder philosophischen Gründen. Im Heilfasten ist das Denken klarer. Heilfasten ist eine gute Methode, um Kontemplation zu erreichen. Im Heilfasten meditiert es sich auch leichter. Noch heute kennen wir das christliche Heilfasten zwischen Karneval (= Abschied vom Fleisch) und Ostern sowie den islamischen Heilfastenmonat Ramadan. In beiden Fällen handelt es sich – zumindest aus Sicht des Heilfasten s – um pervertierte Formen des Fasten s. Während früher in dieser Zeit tatsächlich „richtig“ gefastet wurde, führte man – zur angeblichen Erleichterung – einige Änderungen ein: Aus dem christlichen Heilfasten wurde eine fleischfreie Kost (Fische, Fischotter und Würste aus Rind- oder Schweinefleisch waren erlaubt, außerdem reichlich Fastenbier, aus dem islamischen Heilfasten wurde eine Nahrungskarenz am Tage, während bei Dunkelheit nach Belieben geschlemmt werden darf. Mit Heilfasten hat das wirklich nichts mehr zu tun.

Immer mehr Menschen in Deutschland wenden sich dem Heilfasten wieder zu. Teilweise, weil sie Krankheiten vorbeugen, heilen oder lindern wollen – dies wäre dann Heilfasten im eigentlichen Sinne - teilweise aber auch, um eine innere Reinigung, eine physische und psychische Klärung zu erzielen. Viele Faster fühlen sich während und nach dem Heilfasten ausgesprochen wohl. Sie möchten diesen Zustand wiederholt erleben und Heilfasten ein- bis zweimal im Jahr für ein bis zwei Wochen.

Wer darf Heilfasten, wer soll Heilfasten und wer nicht?

Prinzipiell kann jeder Gesunde Heilfasten. Bestimmte Krankheiten rufen geradezu nach dem Heilfasten, weil sie durch kaum ein anderes Heilverfahren so intensiv, nachhaltig und nebenwirkungsarm behandelt werden können. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, dass es einige Krankheiten gibt, bei denen besser unter heilfasten ärztlicher Aufsicht oder gar in einer Heilfasten klinik gefastet werden sollte.

Heilfasten ist für viele Erkrankungen die „via regia“, der Königsweg, der Behandlung

Doch kommen wir zunächst zu den Indikationen des Heilfastens:

 Adipositas, www.1-uebergewicht.de/abnehmen/

 Diabetes, www.1-diabetes.de/

 Gicht

 Hyperlipidämie, www.cholesterin-1.de/ www.ganzheits-medizin.de/triglyceride/

 Chronische Hepatopathie, www.1infektionen.de/hepatitis/

 Hypertonie, www.herz-kreislauf-erkrankungen.de/hypertonie/

 Arterielle und venöse Durchblutungsstörung

 Degenerative Gelenkerkrankungen, (z.B. Arthrose, Wirbelsäulensyndrom)

 Entzündliche Gelenkerkrankungen, www.rheumatische-erkrankungen.de/rheuma/

 Fibromyalgie

 Akne, Neurodermitis, Psoriasis

 Asthma

 Pollinose (Heuschnupfen)

 Chronische Verstopfung

 Chronische Entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)

 Reizdarm, www.reiz-darm-syndrom.de

Bei all diesen Erkrankungen lassen sich teilweise drastische Verbesserungen bis hin zu Heilungen erzielen. Manchmal ist das Heilfasten auch der erste große Schritt hin zu einer deutlichen Linderung von Beschwerden. Eine eindrucksvolle Darstellung über eine Heilung von Diabetes können Sie nachlesen unter www.1-diabetes.de/heilung/. Erkrankungen wie Rheuma sprechen nicht immer auf das Heilfasten an, aber jeder Rheumatiker sollte einmal in seinem Leben ein Heilfasten ausprobieren, wenn keine Gegenanzeigen vorliegen. Die Entzündung wird oft deutlich gelindert, die Beweglichkeit stark verbessert und/oder eine Reduktion von Medikamenten ist möglich. Eine schwere Arthrose mit weitgehender Zerstörung von Knorpelsubstanz kann zwar nicht wieder vollständig regeneriert werden, die Patienten geben jedoch auch hier deutlich weniger Schmerzen an, weil alleine die Gewichtsreduktion eine starke Entlastung der Gelenke darstellt. Darüber hinaus wird die Durchblutung verbessert, so dass die Gelenke auch besser mit Nährstoffen versorgt werden. Bei der Fibromyalgie – einer Erkrankung des Bewegungsapparates, bei der viele Muskelansätze stark schmerzen – kommt es vermutlich im Sinne einer vegetativen Gesamtumschaltung zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik. Das unwillkürliche Nervensystem wird nach einigen Tagen in Richtung auf den Parasympathikus (der „entspannende“ Teil des vegetativen Nervensystems) umgeschaltet, was auch zu einer deutlichen Entspannung der Muskulatur führt und damit die Schmerzen schwinden lässt. Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie das Heilfasten tief und nachhaltig in gestörte Körperfunktionen eingreifen kann – und das alles (fast) ohne Nebenwirkungen. Ich will an dieser Stelle aber nicht verschweigen, dass es einige Gegenanzeigen gibt. Nicht jeder darf Heilfasten. Bei jeder Therapie – und bei naturheilkundlichen Verfahren wie dem Heilfasten steht das hippokratische „primum nil nocere“ (vorrangig nicht schaden) im Vordergrund. Die wichtigsten Gegenanzeigen sind (Auswahl nicht vollständig):

 Adipositas: Das verwundert zunächst. Viele fasten doch nahezu ausschließlich wegen der raschen und einfachen Gewichtsabnahme. Tatsache ist aber, dass beim Heilfasten – wie bei jeder anderen „Crash-Diät“ mit schneller Gewichtsreduktion – der Körper Energiesparmaßnahmen ergreift. Schließlich will er uns ja vor dem Verhungern schützen. Nach dem Heilfasten halten diese Spareffekte noch für Wochen bis Monate an. Bei gleicher Ernährung wie vorher hat man also rasch das alte Gewicht wieder – und meist sogar mehr (Jojo-Effekt). Das Heilfasten ist bei Übergewicht nur dann sinnvoll, wenn während des Heilfasten s die alte Lebensweise kritisch überdacht wird. Wann habe ich zu viel gegessen? Bei Stress, aus Lust? Waren es mehr Süßigkeiten, Herzhaftes oder spielt Alkohol eine große Rolle? Oder ist es gar nicht die Kalorienzufuhr, sondern die mangelnde Bewegung? Bewegung ist übrigens die einzige wirklich effektive Möglichkeit, um dem Energiespareffekt im Heilfasten entgegenzuwirken. Wenn das Heilfasten als Einstieg in eine neue gesündere Lebensweise begriffen wird, dann kann es bei Übergewicht sehr sinnvoll sein.

 Tuberkulose: Alle körperlich stark schwächenden Krankheiten sind eine Gegenanzeige für das Heilfasten. Der Körper wird durch das Heilfasten ja zumindest vorübergehend etwas stärker geschwächt, was der ansonsten Gesunde gut wegstecken kann. Bei schweren Krankheiten geht das aber nicht mehr.

 Krebs: Es gibt einige euphorische Berichte über sensationelle Besserungen von Krebs im Heilfasten. Diese Fälle sind aber nicht gut dokumentiert und auch die Langzeitkontrollen fehlen. Es gibt andererseits aber auch Berichte, dass nach einem Heilfasten ein Krebs geradezu „explodiert“ ist. Bevor hier nicht Klarheit über Nutzen oder Schaden des Heilfastens besteht, lassen wir Krebspatienten in der Habichtswald-Klinik aus Gründen der Sicherheit nicht fasten. Ausnahme: Die akute Krebsbehandlung (Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung) liegt mehr als 6 Monate zurück und es gibt keine Hinweise auf ein Tumorrezidiv. Dann kann zur Schadstoffausleitung und zur allgemeinen Umstimmung ein Heilfasten angezeigt sein.

 Schwere Erkrankungen und Zustand nach Operation: Siehe Tuberkulose. Bevor ein den Körper durchaus belastendes Heilfasten begonnen wird, sollte der Körper die „alte Kraft“ in etwa wieder gewonnen haben, die Rekonvaleszenz sollte erfolgreich bewältigt sein. Nach schweren Operationen kann eine Wartezeit von 3-6 Monaten sinnvoll sein.

 Antikoagulation: Bestimmte Medikamente wie Heparin und Marcumar hemmen die Blutgerinnung. Die Wirkung dieser Medikamente kann im Heilfasten viel stärker ausfallen, so dass Blutungsgefahr besteht. Wird der Gerinnungswert Quick (bzw. INR) von einem erfahrenen Arzt täglich kontrolliert und die Marcumardosis angepasst, ist ein Heilfasten möglich. Unter Heparin sollte nicht gefastet werden. Die Einnahme von ASS (Acetylsalicylsäure) ist in der Regel unproblematisch. Auch hier kann es aber leichter zu Blutungen kommen, so dass ein in der Therapie mit ASS und im Heilfasten erfahrener Arzt diese Therapie steuern sollte.

 Psychose und andere schwere psychische oder Geisteskrankheiten: Dies sind strikte Gegenanzeigen für das Heilfasten, da hier die Reaktion des Organismus und der Psyche prinzipiell nicht vorhersagbar sind.

 Schwere Depression: Heilfasten hat in der Regel eine stimmungsaufhellende Wirkung. Es kann sogar zu einer Heilfasteneuphorie kommen. Es kann aber auch einmal Heilfastenkrisen geben, in denen es zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Stimmungslage kommt. Besteht schon eine schwere Depression, könnte sich das fatal auswirken. Patienten mit leichten bis mittelschweren Depressionen können daher unter einer guten heilfasten ärztlichen Betreuung (am besten in einer Heilfasten klinik) durchaus ein Heilfasten durchführen.

Bei schweren Depressionen http://www.1-depressionen.de/ oder bei Gedanken an Selbstmord darf vor Eintritt einer deutlichen psychischen Stabilisierung nicht und danach auch nur unter guter heilfasten ärztlicher Betreuung gefastet werden.

 Essstörung: Essstörungen jeder Art (z. B. Anorexie) stellen strenge Gegenanzeigen für das Heilfasten dar. Im Heilfasten selbst ist das Erlernen eines richtigen Essverhaltens nicht möglich. Essstörungen könnten sich im Heilfasten verstärken.

 Leberzirrhose: Bei einer schweren Leberfunktionsstörung wie einer Leberzirrhose kann diese im Heilfasten noch weiter beeinträchtigt werden. Sowohl die Entgiftungsfunktionen – im Heilfasten können viele angesammelte Schadstoffe aus dem abgebauten Körperfett anfallen – als auch die Synthesefunktionen der Leber können (nur bei stark vorgeschädigter Leber) im Heilfasten überfordert werden.

Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse): Auch hier ist eine Verstärkung der Beschwerden denkbar. Der katabole Stoffwechsel (Abbau von Körpersubstanz), der im Heilfasten vorherrscht, wird durch eine Überfunktion der Schilddrüse noch einmal deutlich verstärkt. Diese Fehlfunktion sollte erst saniert werden, bevor man an ein Heilfasten denkt.

 Kardiomyopathie und Myokarditis: Eine schwere Herzmuskelerkrankung oder eine -entzündung stellen immer Gegenanzeigen für das Heilfasten dar, da es zu einer Verschlechterung der Herzmuskelleistung oder zu vermehrten Herzrhythmusstörungen (dies alles nur bei vorgeschädigtem Herz, nicht beim Gesunden) kommen kann.

 Florides Ulkus (aktives Magen- oder Darmgeschwür): Da Verschlechterungen eines Geschwürs im Heilfasten beschrieben sind, sollte dieses erst zur Abheilung gebracht werden, bevor ein Heilfasten begonnen wird.

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) Typ I: Da der Zuckerstoffwechsel im Heilfasten stark verändert wird, kann es zu lebensgefährlichen Unterzuckerungen kommen. Wenn überhaupt, sollten Typ I-Diabetiker nur in Heilfasten kliniken fasten, die mit Diabetes Typ I gute Erfahrungen haben.

 Kinder im Wachstum: Da das Wachstum und die Reifung des heranwachsenden Organismus beeinflusst werden könnte, sollte ein Heilfasten erst nach Abschluss des Körperwachstums begonnen werden.

 Schwangere, Stillende: Die schwangere oder stillende Frau benötigt ihre Nährstoffe für die Versorgung des heranwachsenden Kindes. Ein Heilfasten ist in dieser Situation nicht besonders günstig. Dazu kommt noch, dass im Heilfasten viele „Altlasten“ aus dem Körperfett mobilisiert werden. Mit diesen Schadstoffen würde dann das Kind belastet, was ebenfalls zu vermeiden ist.

 Einnahme bestimmter Medikamente:

Aufgrund des im Heilfasten veränderten Stoffwechsels und der Kreislaufverhältnisse dürfen im Heilfasten manche Medikamente nicht eingenommen oder müssen in der Dosis reduziert werden.

Für Insulin besteht eine strikte Gegenanzeige im Heilfasten. Das Spritzen von Insulin beim Typ II-Diabetes wäre lebensgefährlich. Der Typ I-Diabetiker (s. o.) benötigt hingegen eine gewisse basale Insulinmenge. Wenn überhaupt, sollten insulinabhängige Diabetiker nur in speziell dafür eingerichteten Heilfasten kliniken fasten.

Orale Antidiabetika (z. B. Glibenclamid, Metformin) müssen im Heilfasten unbedingt abgesetzt werden, da eine lebensgefährliche Unterzuckerung (Glibenclamid) oder eine lebensgefährliche Azidose (Übersäuerung bei Metformin) die Folge sein könnte.

Antihypertensiva (blutdrucksenkende Medikamenten, z. B. Beta-Blocker, Entwässerungstabletten) müssen im Heilfasten deutlich reduziert oder sogar abgesetzt werden, da der Blutdruck im Heilfasten mitunter drastisch absinken kann. Dies sollte unter heilfastenärztlicher Kontrolle erfolgen. Auch andere Medikamente müssen unter Umständen nach ärztlicher Rücksprache reduziert oder abgesetzt werden, da der Organismus im Heilfasten viel empfindlicher auf äußere, auch medikamentöse Reize reagiert.

Quelle: http://www.rauchfrei.de/

Abb. 3: Rauchen und Heilfasten passen nicht zusammen.

 Mangelnde Einsicht: Im Heilfasten gibt es einige Regeln, die fakultativ sind, d. h. sie sollten beachtet werden. Dies sind z. B. das Anlegen eines feuchtwarmen Leberwickels einmal pro Tag oder das Ölkauen zur Unterstützung der Entgiftung des Körpers. Andere Heilfastenregeln sind jedoch obligat, d. h. sie müssen befolgt werden. Dazu gehören z. B. der Verzicht auf jegliche Genussmittel wie Rauchen, Alkohol oder Koffein. Auch die Darmreinigung mit Glaubersalz oder Einläufen ist unabdingbar. Sollte jemand diese Regeln nicht beachten, ist es besser, das Heilfasten nicht zu beginnen oder nicht fortzusetzen.

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